Herr Leschik, die Connova Group ist bekannt für seine Pionierarbeit im Bereich der Composite-Materialien. Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell in der Wasserstoffindustrie?
Thomas Leschik: Die größte Herausforderung ist sicherlich die Zeit. Die Entwicklung von Wasserstofftechnologien, wie Drucktanks oder Pumpen, ist zeitintensiv. Aktuell sehen wir Entwicklungszeiten von drei bis fünf Jahren, gefolgt von weiteren fünf Jahren für das Hochfahren der Produktion. Diese Zeiträume sind zu lang, um die Klimaziele in Europa schnell genug zu erreichen.
Wie geht die Connova Group damit um? Sie sprachen von Möglichkeiten, diese Entwicklungszeiten zu verkürzen.
Thomas Leschik: Genau, unser Ansatz ist es, bereits in der Prototypenphase die Serienfertigung zu berücksichtigen. Wir entwickeln Prototypen so, dass sie unter realen Produktionsbedingungen reproduziert werden können. Das bedeutet, dass wir von Beginn an mehrere Werkzeuge und Materialchargen verwenden, um die Qualität und Toleranzen genau zu messen und zu kontrollieren. Das spart letztendlich Zeit und Kosten, wenn der Kunde in die Serienproduktion einsteigt.
Wie beeinflusst das die Qualität der Endprodukte?
Thomas Leschik: Indem wir den gesamten Prozess kontrollieren und von Anfang an auf Qualität achten, können wir präzisere Angaben zur Bauteilqualität machen. Unsere Kunden erhalten nicht nur den ersten Prototypen, sondern auch verlässliche Aussagen zu machbarer Toleranz und erwartbaren Qualitäten. Dies führt zu einem schnelleren Anlaufen einer stabilen Serienproduktion ohne große Überraschungen.
Wie steht es um die aktuellen Sicherheitsstandards, insbesondere bei Wasserstoff Drucktanks?
Thomas Leschik: Die europäischen Normen verlangen derzeit, dass ein Wasserstoff Drucktank bei 700bar Betriebsdruck einen Berstdruck von 1652bar aushalten muss. Diese Normen sind über ein Jahrhundert alt und berücksichtigen nicht die Fortschritte in Materialwissenschaft und Produktionstechnologie. Bei der Connova Group setzen wir auf modernste Simulationsmethoden und Materialkenntnisse, was uns erlaubt, die Sicherheitsfaktoren zu reduzieren, ohne die Sicherheit zu gefährden, indem wir die theoretischen Materialeigenschaften in der realen Fertigung maximal nutzbar machen. Das Ergebnis sind leichtere und effizientere Komponenten.
Was können Ihre Kunden von der Connova Group in Zukunft erwarten?
Thomas Leschik: Unsere Kunden können eine kontinuierliche Innovation und Verbesserung der Produktionsprozesse erwarten. Wir sind dabei, unsere Fähigkeiten als „Composite Serienfertiger mit Focus auf robuster Präzision“ weiter auszubauen und unseren Ansatz der kontrollierten & effizienten Materialverarbeitung zu erweitern, um unnötige Gewichte und Kosten zu vermeiden. Unsere langfristigen Serienproduktionen und Partnerschaften mit Weltmarktführern in verschiedenen Branchen zeugen von unserem Engagement und unserer Zuverlässigkeit.
Vielen Dank, Herr Leschik, für diese Einblicke in die spannende Welt der Leichtbaukomponenten und Wasserstofftechnologie.
Thomas Leschik: Danke Ihnen. Es ist eine spannende Zeit, und wir sind stolz darauf, an der Spitze dieser Entwicklungen zu stehen und die Wasserstoffindustrie voranzutreiben.
Interessiert an weiteren Einblicken? Laden Sie hier die vollständigen Präsentationsfolien von Thomas Leschiks Vortrag auf dem Dresdner Leichtbau-Symposium herunter und erfahren Sie mehr über unsere innovativen Ansätze in der Wasserstofftechnologie und Composite-Verarbeitung.